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Traumata und posttraumatische Belastungsstörungen bei Lokführern und Lokführerinnen

Gewinnen Sie Ihre Freude und Kraft am Fahren wieder!

Die Tätigkeit als Lokführer oder als Lokführerin beinhaltet häufig ein hohes Potential an psychischen Belastungen. Statistischen Untersuchungen zufolge, muss ein Lokführer im Laufe seines Arbeitslebens mit der Konfrontation von mindestens einem Suizid in seinem Dienst rechnen. Besonders belastend ist für den Zugführer oder die Zugführerin, dass er dem Geschehen völlig machtlos gegenübersteht und eine Ohnmacht mit fatalem Ausgang erlebt. Diese Situation lässt bei vielen eine grundsätzliche Angst vor dem „theoretisch Möglichen“ entstehen.

Kommt es tatsächlich zu einem Unfall mit Todesfolge, übersteigt diese „Grenzerfahrung“ häufig die Verarbeitungsfähigkeit des Menschen. Ist dies der Fall, spricht man von traumatischen Erfahrungen bzw. von einem Trauma.

Nach traumatischem Erleben versucht der Organismus die Situation, in Form von intensiver Auseinandersetzung, zu verarbeiten. Hierbei leiden Lokführerinnen und Lokführer in vielen Fällen unter Albträumen und Erinnerungen, die als überwältigend und als höchst beunruhigend empfunden werden, teils als Gefühle, teils als Körpererinnerungen oder Erinnerungsfragmenten. Durch die stark belastenden Erinnerungen neigen Betroffene häufig auch zur Vermeidung von sämtlichen Dingen, die in irgendeiner Form an das Trauma erinnern könnten – das Fahren eines Zuges wird zu einer großen Herausforderung. Innerlich stehen Betroffene in diesem Zustand quasi unter einer dauernd anhaltenden Stress- und Alarmreaktion. Es kann zur Entwicklung von starken Ängsten, Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit kommen.

Um traumatische Erlebnisse und deren Folgen langfristig auf adäquate Weise zu verarbeiten, zu bewältigen und wieder einen unbelasteten Arbeits- und Lebensalltag zu führen, ist eine fachspezifische Behandlung unumgänglich.

patient

Friedrich A., Ulm*

* Es handelt sich um eine fiktive Namensgebung.

"Die ständige Angst einen erneuten Suizid mitzuerleben und nicht verhindern zu können, hinderte mich daran meinen Beruf stressfrei und korrekt auszuüben. Dank der erfolgreichen Therapie in der Klinik Friedenweiler, habe ich das Erlebte verarbeitet und bin nun wieder in der Lage mit Freude meinen Zug zu führen. Außerdem weiß ich fortan wie ich mit einem erneuten Geschehen dieser Tragödie umgehen muss, sodass sie nicht mehr mein Leben bestimmen wird."

PTBS und Traumata bei Lokführer*innen

Durch eine stark belastende Situation oder ein bestimmtes Ereignis, kann beim Menschen eine posttraumatische Belastungsstörung (nachfolgend mit PTBS abgekürzt) entstehen. Mögliche Auslöser können dabei Erkrankungen, psychische oder körperliche Gewalt oder auch Unfälle sein. Die Tätigkeit als Lokführer oder als Lokführerin beinhaltet häufig ein hohes Potential an psychischen Belastungen. Statistischen Untersuchungen zufolge, müssen Lokführer im Laufe ihres Arbeitslebens mit der Konfrontation von mindestens einem Suizid in ihrem Dienst rechnen. Besonders belastend ist für den Zugführer oder die Zugführerin, dass er bzw. sie dem Geschehen völlig machtlos gegenübersteht und eine Ohnmacht mit fatalem Ausgang erlebt. Diese Situation lässt bei vielen eine grundsätzliche Angst vor dem „theoretisch Möglichen“ entstehen.

Kommt es tatsächlich zu einem Unfall mit Todesfolge, übersteigt diese „Grenzerfahrung“ häufig die Verarbeitungsfähigkeit des Menschen. Ist dies der Fall, spricht man von traumatischen Erfahrungen bzw. von einem Trauma.

Um traumatische Erlebnisse und deren Folgen langfristig auf adäquate Weise zu verarbeiten, zu bewältigen und wieder einen unbelasteten Arbeits- und Lebensalltag zu führen, ist eine fachspezifische Behandlung unumgänglich.

Symptome einer PTBS

Die Symptome einer PTBS werden meist erst nach mehreren Monaten sichtbar. Häufig ist ein andauernder Schockzustand der Anfang einer PTBS. Je früher also eine PTBS erkannt wird, desto schneller kann mit einer Therapie begonnen werden.

Schlafmangel und Flashbacks

Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden häufig unter Schlafproblemen. Vor allem im Schlaf können Flashbacks auftreten, die die Situation erneut real erscheinen lassen. Wiederkehrende Alpträume lassen das Gefühl von Schuld und Hilfslosigkeit schnell wiedererwachen. Ebenso können sich diese auf das körperliche Wohlbefinden der Lokführer*innen auswirken.

Negative Stimmungslage

Traumata bestärken das Gefühl von Schwäche und verursachen häufig ein sich verringerndes Selbstwertgefühl. Oftmals stellen sich die Betroffenen viele Fragen – bin ich schuldig? Hätte ich es verhindern können? Schnell kann das Vertrauen in sich selbst abnehmen und eine gewisse Reizbarkeit die Folge sein.

Vermeidung

Belastende Erinnerungen führen bei den Betroffenen oftmals zur Vermeidung unterschiedlichster Dinge. Ob Orte, Aktivitäten oder auch Gespräche – all das, was an das Trauma erinnern könnte, wird vermieden. Folglich wird auch der erneute Berufsantritt zu einer großen Herausforderung für Lokführer – die ständige Angst, eine vergangene Situation erneut zu erleben, bleibt bestehen.

Ebenfalls kann es dazu kommen, dass Betroffene die Erfahrungen derart verdrängen, dass sie sich an Teile des Geschehens nicht mehr erinnern können.

Sie fühlen sich mit Ihren Ängsten alleine gelassen?

Verschiedene Fachärzte und Psychologen stehen unseren Patienten zur Verfügung. In vertraulicher und persönlicher Atmosphäre erhalten Sie eine intensive Betreuung, welche ganz individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist und Ihnen bestmöglich weiterhilft. Wir setzen alles daran, dass Sie sich wieder wohlfühlen.

Sie haben Angst vor der Wiederkehr bestimmter Szenarien?

Wir helfen Ihnen bei der Verarbeitung dramatischer Ereignisse und damit einhergehenden Traumata. Dazu geben wir Ihnen sinnvolle Techniken an die Hand, welche Ihren Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern und begünstigen.

Sie wollen wieder Spaß an Ihrem Beruf haben?

Unsere Klinik bietet Ihnen verschiedenste Therapiemöglichkeiten, welche auch von Ihnen die geistige und seelische Last nehmen können. Bei uns können Sie auch bestimmte Entspannungs- und Therapiemöglichkeiten erlernen, welche Sie weiterhin zuhause oder am Arbeitsplatz durchführen können, um wieder entspannt und wohlgesonnen durch den Alltag zu gehen.

Verlauf einer PTBS bei Lokführer*innen

Der Verlauf einer posttraumatischen Belastungsstörung kann sehr unterschiedlich sein. So können Beschwerden erst nach einigen Wochen auftreten oder schon kurz nach dem Ereignis. Auch können Symptome phasenweise stärker oder schwächer in Erscheinung treten.

Einige Menschen können das Erlebte überwinden, teils auch ohne Behandlung. 30% der Betroffenen leiden meist mindestens drei Jahre lang an den Folgen des traumatischen Ereignisses.

In einigen Fällen treten Beschwerden erst im hohen Alter auf. Mehr dazu finden Sie in unserem Blogartikel „Traumafolgen im höheren Lebensalter“.

Auswirkungen einer PTBS bei Lokführer*innen

Oftmals leiden Lokführer*innen mit einer PTBS unter einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität. Es bleiben des Öfteren Schuldgefühle, ein Gefühl der Unsicherheit sowie die Angst nach sich wiederholenden Ereignissen.

Auch können soziale Beziehungen unter den Folgen einer PTBS leiden. Häufig ziehen sich Betroffene zurück, es schwindet das Vertrauen in andere Menschen oder auch das Aufrechterhalten von Beziehungen wird schwieriger.

Die Angst vor sich wiederholenden Ereignissen sowie Konzentrations- und Schlafprobleme sind hierbei meistens andauernde Probleme. Diese führen im schlimmsten Falle dazu, dass die Arbeit als Lokführer*in nicht mehr ausgeführt werden kann.

Leiden die Betroffenen bereits an anderen psychischen Erkrankungen, wie beispielsweise Depressionen, ist es möglich, dass der Verlauf der PTBS in diesem Falle verstärkt wird.

Vorgehen bei einer posttraumatischen Belastungsstörung

Verhaltenstherapie bei PTBS

Mithilfe der Verhaltenstherapie werden gezielt die Symptome der PTBS behandelt. Je nach Ursprungsgeschichte werden den Betroffenen bestimmte Methoden an die Hand gegeben, um die Form der Selbsthilfe weitgehend zu unterstützen.

Unterstützt wird dabei ein Einklang der Gedanken und Emotionen, gepaart mit den Handlungen, um den Betroffenen ein Leben mit neuen Gedanken- und Verhaltensstrukturen zu ermöglichen.

Kreativtherapie bei PTBS

Unter Anwendung der Kreativtherapie wird die Eigenwahrnehmung verbessert. Betroffene sollen ihr Selbstvertrauen wiederaufbauen und mithilfe kreativer Aufgaben Zugang zu den Emotionen und Kognitionen erhalten, die in ihrer Ausdrucksweise gefördert werden.

Durch die Verwendung unterschiedlichster Materialien und Ressourcen können innere Prozesse besser visualisiert und ausgedrückt werden.

EMDR bei PTBS

Der Einsatz der EDMR Therapie ist vor allem auf die Behandlung von Traumafolgestörungen ausgelegt. Die Therapie setzt daran an, dass das Trauma eine Abspaltung von Gefühlen und Gedächtnisinhalten begünstigt hat, als eine Art Schutzmechanismus.

Die EMDR-Therapie betrachtet dabei Reize oder die Bewegung der Augen, die bei der Vorstellung an das Erlebnis erfolgen. Dem/Der Betroffenen wird durch die Konfrontation mit dem Ereignis dabei geholfen, das Maß an Selbstsicherheit und Autonomie zurückzugewinnen. Erfahren Sie hier mehr zur EMDR-Therapie.

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Behandlungsmöglichkeit EMDR

Traumafolgestörungen und die dabei auftretenden Symptome bedürfen einer eigens dafür ausgelegten störungsspezifischen Behandlung mit psychotherapeutischem Schwerpunkt. Wissenschaftlich belegt ist die gute Wirkung von verhaltenstherapeutischen sowie psychodynamischen Ansätzen. Einen besonders guten sowie auch raschen Effekt in der Behandlung von traumatisierten Menschen zeigt aktuellen Studien zur Folge zudem die EMDR Behandlung. EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“. Im Wesentlichen geht es bei der Technik des EMDR darum, mittels Augenbewegungen eine beschleunigte Verarbeitung des Traumas im Gehirn anzuregen.

Je nach im Vordergrund stehender Beschwerden und Symptome ist es erforderlich, die Behandlung durch Medikamente zu unterstützen und den Betroffenen dadurch zu entlasten. Ideale Heilungsvoraussetzungen sind gegeben, wenn die Behandlung durch Bewegungstherapie, Achtsamkeitsverfahren, Entspannung- und Kreativtherapie ergänzt wird.

Trauma-Verarbeitung und Therapie an der Klinik Friedenweiler

Die Klinik Friedenweiler verfolgt ein ganzheitliches Behandlungskonzept. Dies bedeutet, dass in der Behandlung auf den Ebenen der Emotionen, des Körpers, des Handelns und deren Wechselwirkung bearbeitet werden und dadurch wieder in Einklang kommen.

Die Einzeltherapie wird von Psychologen, dem Bezugstherapeuten des Patienten durchgeführt. Um eine intensive therapeutische Arbeit mit hohen Effekten zu gewährleisten, finden mindestens zwei und bis zu vier einzeltherapeutische Sitzungen in der Woche statt. Jeder Patient wird zudem von einem Arzt oder einer Ärztin medizinisch behandelt und begleitet. Um Patienten mit einer Traumafolgestörung so effizient wie möglich zu behandeln, stehen speziell ausgebildete EMDR- und Traumatherapeuten zur Verfügung. Das Behandlungsteam entwirft zusammen mit dem Patienten einen individuellen, auf die Vorlieben und Bedürfnisse des Patienten zugeschnittenen Therapieplan. Dabei gibt es ein breites Angebot aus den Bereichen Sport, Kreativität, Entspannung und Achtsamkeit sowie gruppentherapeutische Angebote aus dem je nach Gestalt und Ausprägung der Erkrankung sowie den Vorlieben des Patienten ein individueller Behandlungsplan erstellt werden kann. Schrittweise und in enger Begleitung soll die im beruflichen und privaten Alltag erforderliche Autonomie und Eigenverantwortlichkeit gefördert und wieder aufgebaut werden.

Mit einer maximalen Patientenzahl von 70 bleibt stets eine vertrauliche Klinikatmosphäre gewährleistet.

Aufnahmevoraussetzung

Wir bieten Selbstzahlern, Beihilfeberechtigten, privat und gesetzlich Krankenversicherten einen Aufenthalt ohne vorherige Wartezeit an. Eine Aufnahme ist jederzeit mit einer fachärztlichen Akuteinweisung möglich.

Patienten, die eine Kostenübernahme eines Leistungsträgers beanspruchen, benötigen einen Einweisungsbescheid, der über die Notwendigkeit des Aufenthaltes aufklärt. Dieser wird von einem ambulanten Arzt ausgestellt.

Gesetzlich Krankenversicherte benötigen zusätzlich zum fachärztlichen Attest eine Kosteneinwilligung ihrer zuständigen Krankenkasse. Bitte setzen Sie sich hierfür frühzeitig mit ihrem Versicherer in Verbindung.

Kostenübernahme Privatversicherte

Kommen Sie als Privatpatient in unsere Klinik, werden die Kosten von Ihrer privaten Krankenkasse übernommen. Diese benötigen für eine Kostenübernahme lediglich das Einweisungsattest Ihres Facharztes.

Kostenübernahme Gesetzlich Versicherte

Gesetzliche Krankenkassen tragen nur die Kosten, die auch bei einer Behandlung in der nächstliegende regelversorgenden Einrichtung anfallen würden. Die entsprechenden Tagessätze können variieren.

Anfallende Kostendifferenzen werden vom Patienten selbst getragen. Die Höhe der Krankenkassenzahlung hängt vom Schweregrad des Traumas ab. Private Zusatzversicherungen oder Krankentagegelder können die Kosten mindern.

Sprechen Sie uns bei Fragen zu diesem Thema gerne an.

Häufig gestellte Fragen

Laut der Deutschen Bahn tritt bei circa 10% der Lokführer*innen nach einer traumatischen Situation im Beruf eine PTBS auf, die behandelt werden muss.

Statistiken zeigen, dass Lokführer*innen in ihrer Laufbahn in mindestens zwei Unfälle mit Personenschaden verwickelt sind. Die langfristigen psychosomatischen Folgen sind hier meist nur durch therapeutische Hilfe behandelbar.

Häufige Symptome sind vor allem Albträume, Konzentrationsschwierigkeiten, Schreckhaftigkeit, Schlaflosigkeit und eine hohe Reizbarkeit sowie Flashbacks.

Treten Sie mit uns in Kontakt!

Lassen Sie sich von unserem Fachpersonal persönlich beraten, fordern Sie Infomaterial an oder senden Sie uns sonstige Anliegen.

Foto des Gebäude der Klinik Friedenweiler

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