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Klinik für soziale Phobie

Erhalten Sie hier einen Überblick über die Symptome, Behandlung und Therapiemöglichkeiten in der Klinik Friedenweiler einer sozialen Phobie

Was ist eine soziale Phobie?

Bei der sozialen Phobie handelt es sich um eine der häufigsten spezifischen Phobien. Phobische Ängste sind immer auf eine besondere Situation oder ein spezifisches Objekt gerichtet. Eine soziale Phobie ist im Kern durch Ängste im Kontakt mit anderen Menschen gekennzeichnet und geht weit über eine Schüchternheit oder „Lampenfieber“, wie wir es alle kennen, hinaus.

Bei einer sozialen Phobie nehmen die Ängste derart überhand, dass soziale Kontakte insgesamt erschwert oder gar gänzlich gemieden werden. Menschen mit sozialer Phobie befürchten ein eigenes inadäquates, peinliches oder für sie demütigendes Verhalten. Sie sorgen sich um Erröten, Stottern und „dumme“ eigene Aussagen, die anderen auffallen könnten und negativ bewertet werden. Folge sind sozialer Rückzug und Vermeidungsverhalten.

Frühe Zeichen sozialphobischer Ängste sind zum Beispiel Schwierigkeiten von Schülern, etwas vor der Klasse vorzutragen oder in einer Gruppe zu sprechen. Einschneidende sozial belastende Erlebnisse in der Kindheit oder Jugend können sozialphobische Ängste verstärken.

Menschen mit einer sozialen Phobie haben oft selbstunsichere und gehemmte Persönlichkeitszüge. Die Abgrenzung zu der entsprechenden Persönlichkeitsstörung kann mitunter schwierig sein.

Klassische Symptome einer sozialen Phobie sind

  • Vermeidung sozialer Aktivitäten oder intensiver Kontakte
  • Furcht vor Ablehnung oder Kritik
  • Angst vor prüfender Betrachtung von anderen Menschen
  • Angst, in Gruppen oder in der Öffentlichkeit zu sprechen
  • Angst, sich mit dem anderen Geschlecht zu treffen
  • Vermeiden von Blickkontakten und „small talk“
  • Frühes Erröten, Zittern
  • Vegetative Symptome wie Herzrasen, Durchfall, Übelkeit, Vermehrter Harndrang
  • Niedriges Selbstwertgefühl und verringerte Selbstwirksamkeitserwartung
  • Vermeidungsverhalten und soziale Isolation

Um eine soziale Phobie sicher zu diagnostizieren muss eine ausgeprägte soziale Phobie über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten bestehen und darf nicht durch eine andere Ursache (Medikamente oder Drogen, andere psychische Probleme wie Burnout oder Depression) bestehen. Die sozialphobischen Ängste werden in Situationen öffentlicher Exposition oder in Gruppen verstärkt, führen zu Vermeidungsverhalten und bedingen eine relevante Einschränkung der Lebensqualität.

Behandlung in der Klinik Friedenweiler

Soziale Phobien zeigen meist einen frühen Erkrankungsbeginn und oft Jahrzehnte lange Verläufe. Sie neigen zur Chronifizierung und remittieren selten spontan. Eine professionelle Behandlung von sozialen Phobien wird auch deshalb empfohlen, da neben den erheblichen Einbußen an Lebensqualität auch Schwierigkeiten in Ausbildung, Beruf und Privatleben entstehen können.

Zu einer störungsspezifischen Behandlung gehört zunächst eine Phase des Beziehungsaufbaus mit dem Therapeuten, um die für die Behandlung erforderliche vertrauliche Basis zu erreichen. In der Psychoedukation werden dann relevante Informationen über die Erkrankung im Allgemeinen erarbeitet.

Für den Hauptteil der Behandlung hat insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ihre Wirksamkeit in verschiedenen wissenschaftlichen Studien erwiesen. Hier werden dysfunktionale Annahmen und Verhaltensweisen analysiert und hinterfragt, was auch als kognitive Umstrukturierung bezeichnet wird. Dies hilft, übertriebene, unrealistische und angstmachende Annahmen und Gedanken überhaupt zu erkennen, um dann alternative und konstruktive Denkmuster zu finden, die nicht bedrohlich sind und eine bessere soziale Kommunikation zu ermöglichen.

Im Weiteren können diese alternativen Denk- und Verhaltensweisen in Expositionsübungen, in Rollenspielen und somit im sozialen Kompetenztraining erprobt, geübt und angewandt werden. Im Rahmen eines individuellen Krankheitsmodelles kann auch untersucht werden, wie die ungünstigen Interaktionsmuster entstanden sind. Hier werden oft Elemente der psychodynamischen Psychotherapie eingesetzt.

Je nach Ausprägung der Erkrankung kann die psychotherapeutische Behandlung auch durch den Einsatz von Medikamenten ergänzt werden. Anwendung finden auch ergänzende Therapieverfahren wie Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren sowie körpertherapeutische Behandlungen Anwendung, um einen ganzheitlichen Therapieansatz zu ermöglichen.

Therapieform bei sozialen Phobien

Ohne entsprechende Behandlung neigen soziale Phobien zur Chronifizierung. Deshalb sollten soziale Phobien behandelt werden, wobei die Psychotherapie die Hauptbehandlungssäule sein sollte. Medikamente können unterstützend eingesetzt werden, sie sind jedoch in den meisten Fällen nicht obligat. Am besten geeignet für eine Behandlung ist die kognitive Verhaltenstherapie, die durch Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren, Körpertherapie und weitere Therapieverfahren im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes ergänzt wird.

  • Kognitive Psychotherapie (KVT) im Einzelsetting
  • Einzelpsychotherapie mit tiefenpsychologischem Ansatz
  • Gruppenpsychotherapie mit lösungs- und prozessorientiertem Ansatz
  • Übungen zum Alltagstransfer und Expositionsübungen, soziales Kompetenztraining
  • Entspannungs- und Achtsamkeitsgruppen (z.B. Naturachtsamkeit, Progressive Muskelrelaxation, Yoga u.a.)
  • Kunst- und Kreativtherapie im Einzel und in der Gruppe
  • Sporttherapie im Einzel und in der Gruppe (z.B. therapeutisches Boxen, Atem-Körpertherapie, Tanztherapie)
  • Therapeutisches Bogenschießen
  • Akupunktur
  • In besonderen Fällen EMDR-Behandlung (Indikationsausweitung, bisher kein Leitlinienverfahren)

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Foto des Gebäude der Klinik Friedenweiler

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