Das Phänomen des Burnout hat in den letzten Jahren eine zunehmende mediale Beachtung erfahren. Der Begriff kommt aus dem Englischen und steht für ausgebrannt, erschöpft.
Studien gehen davon aus, dass mindestens 10 Prozent der Bevölkerung unter chronischem Stress leiden. Das Risiko zu erkranken steigt mit dem sozialen Status und arbeitsbedingtem Stress.
Wenngleich jeder Mensch an einem Burnout-Syndrom erkranken kann, zeigt sich doch eine Häufung bei gewissen Berufsbildern wie Lehrern, Managern, Leistungsträgern aus Industrie und Wirtschaft, Heil- und Pflegeberufen, aber auch bei alleinerziehenden Eltern und beruflich stark eingespannten Menschen.
Viele Betroffene nehmen die Symptome jedoch erst spät als Krankheitsphänomen wahr und versuchen dann, alle zur Verfügung stehenden Kräfte zu mobilisieren, um ihre Beschwerden in den Griff zu kriegen. Der Grund hierfür ist der hohe Anspruch an die eigene Leistungsfähigkeit und übergroßes Perfektionsbestreben.
Burnout wird als Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung beschrieben. Als zentrale Beschwerden gelten nach der amerikanischen Psychologin Christina Maslach folgende Symptome:
- emotionale Erschöpfung
- unpersönliche Haltung gegenüber anderen
- mangelnde persönliche Erfüllung und Unzufriedenheit über die eigene Leistung
Als Burnout bezeichnet man vor allem Erschöpfungssyndrome bei Menschen, die sehr engagiert sind und unter hohem Druck stehen. In hiesigen Fachkreisen gilt Burnout aber nicht als eigenständige Erkrankung; stattdessen spricht die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (DGPPN) von einem „Risikozustand in Folge einer langfristigen Arbeitsüberforderung“. Der Betroffene ist somit in einem geschwächten Zustand, in dem er durch weiteren Stress im Beruf, aber auch im privaten Umfeld längerfristig an Beschwerden wie einer Depression oder Herz-Kreislauf-Problemen erkranken kann.
Wenn ein Urlaub die Beschwerden lindern kann, sieht es gut aus: Dann liegt in der Regel keine depressive Störung im Krankheitssinne vor. Viele Menschen mit Burnout können sich jedoch trotz vielerlei Entlastungen nicht hinreichend stabilisieren; dann befinden sie sich oftmals bereits in einer manifesten Depression.
Nein, aber es gibt Überlappungen. Patienten mit dieser Problematik haben oder entwickeln häufig eine Depression. Burnout kann einen Prozess beschreiben, der aus der Überlastung in die Depression oder auch in andere Erkrankungen führt. Eine anfängliche Erschöpfung kann sich zu Schlafstörungen, Schmerzen und anderen körperlichen Symptomen entwickeln. Im weiteren Verlauf kommt häufig eine Veränderung der Impulskontrolle, Gereiztheit und sozialer Rückzug hinzu. Burnout kann also in eine Depression münden. Werden frühzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen, lässt sich dies jedoch verhindern.