Tierbegleitete und Tiergestützte Therapie
Tiere in der Therapie
Tiere sind im Bereich der Therapie mittlerweile in vielen unterschiedlichen Bereichen etabliert. Sie können bei vielen verschiedenen Krankheitsbildern, wie beispielsweise Depressionen, Demenz, Suchterkrankungen oder Angststörungen eingesetzt werden. Doch auch bei Störungen des Bewegungsapparats oder Schwierigkeiten im Sozialverhalten kann eine Therapie mit Tieren zielführend sein. Nach einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt kann eine Therapie mit Tieren ebenfalls sinnvoll sein. Eine Therapie mit einem Tier ist deshalb besonders hilfreich, da ein Tier vorbehaltlos auf Menschen eingeht, unabhängig von Aussehen, Krankheit, Status oder Beruf. Manchmal fällt es Patienten leichter Kontakt zu einem Tier aufzunehmen, als zu einem Menschen. Tiere wirken außerdem beruhigend auf einen Menschen. Im Laufe der Therapie können verschiedene körperlich und seelische Funktionen und Leiden, wie beispielsweise Gedächtnisleistung, Sprachkompetenz, Lernleistung, Stimmung, Antrieb, Motivation, Entspannung und Aufmerksamkeitsleistung, behandelt werden. Die Tiere helfen darüber hinaus bei der Reduzierung von Stress. Des Weiteren können durch die Interaktion mit den Tieren zwischenmenschliche soziale Kompetenzen gefördert werden.
Die eingesetzten Tiere in der Therapie sind vielfältig. Um dem Menschen zu helfen werden Tiere wie Hunde, Meerschweinchen, Alpakas, Kaninchen, Hühner oder Pferde eingesetzt. In unserer Klinik sollen vor allem Hunde zukünftig therapiebegleitend eingesetzt werden. Derzeit befinden sich 3 Hunde in der Ausbildung. Diese Hunde sind in der Klinik zu einzelnen Zeitpunkten anwesend. Da sie sich noch in der Ausbildung befinden, bieten wir erst zu einem späteren Zeitpunkt eine tiergestützte Therapie an. Gerne dürfen Sie uns bei Fragen hierzu kontaktieren. Unsere Hunde sind brav, gesund und gut sozialisiert und kommen in verschiedenen Räumlichkeiten und auch im Empfangsbereich zum Einsatz. Sie werden jedoch nicht unerwartet in der Einzeltherapie oder bei Gruppentherapien anwesend sein, ohne dies mit Ihnen abzusprechen. Sie kommen nur in den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten, wie dem Therapiezimmer oder Aufenthaltsbereich, zum Einsatz. Wenn Sie unter Allergien oder Hundeangst leiden, bitten wir Sie uns im Vorfeld anzusprechen. Wir beraten Sie dann gerne hinsichtlich eines problemlosen Aufenthaltes in unserem Haus.
Lassen Sie sich von unserem Fachpersonal persönlich beraten, fordern Sie Infomaterial an oder senden Sie uns sonstige Anliegen.
Verhaltenstherapie bei psychischen und psychosomatischen Störungen
Da jeder Mensch in Persönlichkeit und Wesen individuell ist, benötigt auch jeder Patient eine entsprechende Behandlung. Die Verhaltenstherapie in der Klinik Friedenweiler wird nach genauer Verhaltensanalyse, also einer Untersuchung der Problemzusammenhänge, ganz auf die Bedürfnisse des einzelnen Betroffenen ausgerichtet. In unserer Verhaltenstherapie geben wir dem Patienten – nach Einsicht in Ursachen und Entstehungsgeschichte seiner Probleme – bestimmte Methoden an die Hand, mit denen er seine Beschwerden überwinden kann. Ein wichtiges Merkmal der Verhaltenstherapie ist also die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Wir geben dem Patienten die Möglichkeit, den Behandlungsverlauf mitzuplanen. Zusammen mit dem Therapeuten werden individuelle, aber realistische Ziele festgelegt und im Verlauf gemeinsam erarbeitet.
Aktuell wird die Verhaltenstherapie bei diversen psychischen Störungen und psychosomatischen Erkrankungen eingesetzt. Die Wirksamkeit dieser Methode ist schon lange etabliert und auch deswegen ein Grundpfeiler unserer psychotherapeutischen und psychiatrischen Arbeit.
Mit der Verhaltenstherapie soll ein Einklang zwischen Emotionen, Gedanken, Handlungen und dem Körper erzielt und der Patient dazu befähigt werden, neue Wege einzuschlagen.
Eigene Tiere mitbringen
Sie möchten sich während Ihres Aufenthaltes bei uns nicht von Ihrem Haustier trennen? Die eigenen Tiere können Trost spenden und ein heimisches Gefühl erzeugen und den Erfolg einer stationären Therapie unterstützen. Die wichtigsten Fragen zur Planung der Mitnahme Ihres Haustieres in unsere Klinik finden Sie hier:
Haustiere in der Klinik FriedenweilerTiergestützte Therapie
Der Begriff Tiergestützte Therapie umfasst verschiedene pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote mit Tieren. Eine Tiergestützte Therapie kann bei allen Altersgruppen mit kognitiven, sozial-emotionalen, motorischen Einschränkungen, Verhaltensstörungen oder Förderschwerpunkten zum Einsatz kommen. Eine solche Therapie kann gesundheitsfördernd, präventiv oder rehabilitativ wirken.
Die Therapien können sowohl Einzeln, sowie auch in einer Gruppe stattfinden. Es sollte jedoch immer die Beziehung zwischen der zu behandelnden Person, der Begleitperson und dem Tier im Vordergrund stehen. Dabei kann der Patient über das Tier kommunizieren, mit ihm interagieren oder das Tier pflegen.
Durch eine Tiergestützte Therapie können diverse körperliche, kognitive und soziale Effekte erzielt werden. Die motorischer Fähigkeiten, die eigene Wahrnehmung, das Gedächtnis, die Sprache, das Selbstwertgefühl und das Sozialverhalten können verbessert werden. Eine Tiergestützte Therapie kann sogar Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und die Entspannung der Muskulatur haben. Durch den engen Kontakt mit den Tieren können zudem Ängste abgebaut werden und der Patient erlebt Nähe und Geborgenheit. Die nonverbale Kommunikation zwischen dem Patient und dem Tier kann eine wichtige Funktion haben. Therapiehunde können beispielsweise das menschliche Verhalten spiegeln und so eine psychologische Therapie unterstützen.
Die spezifischen Ziele einer Tiergestützten Therapie werden an die Bedürfnissen, Vorerfahrung, Wünsche und das Krankheitsbild des Einzelnen angepasst.
Die Klinik Friedenweiler bietet derzeit selbst noch keine Tiergestützte Therapie mit Hunden oder Pferden an. Unsere Hunde befinden sich in der Ausbildung. In Kooperation mit dem Therapie- und Erlebnishof Glücksbringer ermöglichen wir es unseren Patient*innen dennoch, den Therapiebaustein in die Behandlung zu integrieren.
Informationen für Patient*innen mit Hund:
Liebe Patientinnen und Patienten,
die nachfolgenden Informationen sollen Ihnen Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen geben:
Sie melden sich telefonisch oder über E-Mail in unserer Klinik an. Unabhängig vom Hund müssen Sie vorab die Kostenübernahme für Ihren Aufenthalt geklärt haben.
Sie können den Wunsch nach einer Behandlung in unserer Klinik gegenüber Ihrem Kostenträger gerne mit der Möglichkeit der Mitnahme Ihres Hundes mitbegründen.
Für den Hund fallen zusätzlichen Kosten während Ihrer Behandlung bei uns an.
Ihr Hund lebt gemeinsam mit Ihnen in einem Patientenzimmer, welches hundegerecht modernisiert wurde. Der Hund wird von Ihnen betreut. Sie müssen in der Lage sein, den Hund selbständig zu versorgen (Futter/Auslauf/Pflege).
Unsere Zimmer für Patient*innen mit Hund sind tiergerecht ausgestattet und liegen ebenerdig in einem seitlichen Gebäudetrakt. Wir bieten hierfür derzeit zwei nebeneinanderliegende Zimmer an, die sich in einem vorgelagerten Flur ein Badezimmer teilen. Die Zimmer werden gleichgeschlechtlich belegt. Ein drittes Zimmer mit eigenem Bad befindet sich derzeit in Planung.
Während der Therapieeinheiten und Mahlzeiten muss Ihr Hund in der Lage sein, einige Stunden allein auf dem Zimmer zu bleiben, ohne dass dies Stress für Sie oder den Hund bedeutet.
In Ihrer Abwesenheit betritt niemand Ihr Patientenzimmer, abgesehen von Notfällen, bspw. Feueralarm.
Die Reinigung des Zimmers geschieht in vorher definierten Zeiträumen. Während dieser Zeiten müssen Sie gemeinsam mit dem Hund im Raum sein, oder mit diesem gemeinsam draußen Zeit verbringen.
Die Zimmer für Patienten mit Hund befinden sich ebenerdig in einem separaten Trakt mit eigenem Ausgang.
Hunde sind innerhalb der Klinik und des Klinikgeländes stets an der Leine zu führen.
Die allgemeinen Therapie-Sport- und Aufenthaltsräume, die sanitären Räume, die Speisesäle, sowie der Waschraum sind aus hygienischen Gründen für Hunde nicht zugänglich. Der Hund kann nach Absprache mit den Therapeuten teilweise zu Einzelsitzungen mitgenommen werden.
Es gibt schriftliche Vereinbarungen, die das Zusammenleben von Mensch und Tier während des Klinikaufenthaltes regeln. Bei Nichteinhaltung dieser Regeln behalten wir uns vor, die Hunde in Absprache mit dem Halter von einer Vertrauensperson abholen zu lassen.
Auch sollte eine Kontaktperson für den Notfall von Ihnen angegeben werden.
Falls Ihnen während des stationären Aufenthaltes etwas zustößt, sodass die weitere Versorgung des Hundes durch Sie selbst nicht mehr gewährleistet ist, wird die genannte Notfallperson kontaktiert.
Kann diese den Hund nicht abholen, wird dieser zeitnah in eine Tierpension übergeben.
Hierzu erklären Sie sich bei Aufnahme einverstanden. Die Kosten der Tierpension müssen durch Sie getragen werden.
Die aktuelle Wartezeit für eine Aufnahme mit Hund klären Sie am besten in einem kurzen Telefonat mit unserem Aufnahmemanagement. Ist eines der beiden Patientenzimmer, die die Mitaufnahme eines Hundes zulassen, vakant, werden wir uns um eine zeitnahe Aufnahme bemühen.
- Hunde, die gemäß der baden-württembergischen Kampfhundeverordnung gelistet sind
- Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pit Bull Terrier
- Hunde, die bissig oder nicht sozialverträglich sind
- Hunde, die bellen, jaulen oder anderweitig Stress empfinden, wenn sie einige Stunden alleine sind
- Hunde, die krank sind
- Hunde, die jünger als 1 Jahr alt sind
Alles, was Ihr Hund auch im normalen Alltag zu Hause benötigt:
- Körbchen oder Decke
- Näpfe für Futter und Wasser
- Futter, Leckerlies Trocken- oder Dosenfutter sind erlaubt, Barfen (Füttern mit Rohfleisch) ist aus hygienischen Gründen nicht gestattet
- Leine
- Spielzeug
- Handtücher
- Gültiger Impfausweis
- Nachweis der gültigen Haftpflichtversicherung, inkl. Übernahme von durch das Tier entstandenen Schäden
- Hundekottüten
Utensilien für die Reinigung des Zimmers und Desinfektionstücher werden durch die Klinik bereitgestellt.
Derzeit nehmen wir nur Hunde als Begleittiere mit auf.
Andere Haustiere sind derzeit nicht gestattet.