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Was ist eine generalisierte Angststörung?

Angst ist ein evolutionär bedingter Schutzmechanismus, der bei jedem Menschen von Geburt an vorhanden ist. Angst dient dazu, in gefährlichen Situationen in einer gewissen Alarmbereitschaft zu sein und möglichst schnell reagieren zu können. Sobald die Ängste den Alltag überschatten und für den/die Betroffene/n zu einer Belastung werden sowie nicht mehr kontrollierbar sind, kann es sich um eine Angststörung handeln. Die generalisierte Angststörung ist dabei von spezifischen Ängsten wie Phobien zu unterscheiden. Sie wird auch die „Sorgenkrankheit“ genannt, da Betroffene von außen als ängstlich und gewissenhaft wahrgenommen werden können, aber nicht gleich klar ist, dass es sich um eine Erkrankung handeln könnte. Der Zustand der ständigen Angst kann nur schwer allein überwunden werden, weshalb eine entsprechende Behandlung zu empfehlen ist.

Was sind mögliche Ursachen einer generalisierten Angststörung?

Eine generalisierte Angststörung entwickelt sich in der Regel sehr langsam und äußert sich zu Beginn durch nicht direkt auf eine Angststörung zurückzuführende Symptome wie beispielsweise allgemeines Unwohlsein oder Herzrasen. Nach gewisser Zeit beginnen die Symptome in Kombination mit aufkommenden Ängsten den Alltag einzuschränken und die Angststörung kann sich ohne Behandlung sehr leicht bei dem/der Betroffenen festigen.

Die Frage nach der Ursache kann häufig nicht eindeutig beantwortet werden. Die Erkrankung kann teilweise in traumatisierenden Erlebnissen aus der frühen Kindheit begründet sein. Eine Veranlagung wird meist in früher Kindheit gebildet. Zudem kann die generalisierte Angststörung psychische und physische Ursachen haben, die nur schwer erkennbar sind. Dazu gehören beispielsweise Lebenskrisen, familiäre Ereignisse oder Überbelastung. Auch als Folgeerkrankung von anderen psychosomatischen Erkrankungen kann sich eine generalisierte Angststörung leicht entwickeln.

Welche Symptome treten bei einer generalisierten Angststörung auf?

Die Symptomatik bei einer generalisierten Angststörung lässt sich in körperliche und psychische Symptome unterteilen. Anbei werden die bekanntesten Symptome aufgelistet:

Physische Symptome

  • Herzrasen
  • kurzer/flacher Atem
  • Benommenheit
  • Nervosität
  • Zittern
  • Schwitzen
  • Schwindel
  • Magenschmerzen
  • Schlafstörungen

Psychische Symptome

  • übertriebene, realitätsferne Befürchtungen
  • anhaltende Ängste/Sorgen
  • kreisende negative Gedanken

Wie wird eine generalisierte Angststörung diagnostiziert?

Generalisierte Angststörungen werden meist spät diagnostiziert, da sich die sehr unspezifische Symptomatik auch in vielen anderen psychischen Erkrankungen wiederfindet. In einem gezielten Einzelgespräch kann die eigentliche Diagnose der generalisierten Angststörungen durch psychiatrisches oder psychologisches Fachpersonal gestellt werden und anschließend mit der optimierten Behandlung begonnen werden.

Grundsätzlich müssen folgende Punkte zutreffen, um eine generalisierte Angststörung eindeutig diagnostizieren zu können:

  • Ängste bestehen über eine Dauer von 6 Monaten
  • Ängste sind unkontrollierbar
  • Ängste beeinträchtigen den Alltag
  • Ängste müssen mit drei körperlichen Symptomen zusammenhängen

Therapiemöglichkeiten bei generalisierter Angststörung

Die Behandlung einer generalisierten Angststörung erfolgt in erster Linie durch Psychotherapie. Eine Ergänzung um eine psychiatrische Medikation kann sinnvoll sein und den Erfolg einer Psychotherapie erhöhen. Welche Methode zur Behandlung der Angststörung verwendet wird hängt von der/dem Patient*in ab sowie von der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung.

Nicht-medikamentöse Behandlung

Als Psychotherapie eignet sich die Kognitive Verhaltenstherapie am besten für die Therapie einer generalisierten Angststörung. Während der Therapie werden sowohl die kognitiven Ursachen der Angststörung beleuchtet als auch das eigentliche Verhalten während eine Angststörung auftritt. Auf diese Weise wird der/dem Betroffenen beigebracht, die aufkommenden Ängste selbst zu hinterfragen und einzuschätzen, sodass mögliche Folgen der ausgelösten Angst unterbunden werden können. Ein weiterer Vorteil der kognitiven Verhaltenstherapie ist, dass den Betroffenen die Unsicherheit genommen wird und lernen, mit solchen Angstzuständen umzugehen beziehungsweise diese zu verringern.

Medikamentöse Behandlung

Die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer gehören zu der Gruppe von Antidepressiva und lindern die Angst oder auch die Symptome weiterer psychosomatischer Erkrankungen wie beispielsweise die einer Depression im Moment. Eine medikamentöse Behandlung wird vor allem bei schweren Verläufen eingesetzt, um eine sofortige Verbesserung der Symptome zu erzielen und das Wohlbefinden des/der Patient*in zu steigern. Eine Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und der Verabreichung von Antidepressiva hat sich vor allem bei schweren Verläufen besonders bewährt.

Grundsätzlich wird der Therapieplan auf jede/n Patient*in und die Schwere der bestehenden Angststörung angepasst und flexibel Verändert. Erfahren Sie hier mehr zu unseren Therapiemethoden bei einer generalisierten Angststörung.

Häufig gestellte Fragen

Ist eine generalisierte Angststörung heilbar?

Grundsätzlich ist eine generalisierte Angststörung heilbar. Die Behandlungsdauer kann sich jedoch über einen langen Zeitraum erstrecken. Für eine erfolgreiche Therapie muss ein individueller Behandlungsplan und die Motivation zur Besserung des/der Patient*in gegeben ein.

Ist die generalisierte Angststörung weit verbreitet?

Ungefähr 5% der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens mindestens einmal von einer generalisierten Angststörung betroffen. Frauen leiden dabei statistisch gesehen doppelt so häufig an der Angststörung als Männer.

Wann tritt eine generalisierte Angststörung meistens auf?

Eine generalisierte Angststörung entwickelt sich langsam und kann in jedem Alter auftreten. Besonders oft wird die Angststörung im mittleren Erwachsenenalter diagnostiziert.

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