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Rückfallprophylaxe bei Burnout und Prävention bei wiederkehrendem / rezidivierendem Burnout

Bei einem Burnout handelt es sich konkret um einen schweren und anhaltenden Erschöpfungszustand, welcher mit seelischen und körperlichen Beschwerden einhergeht. Er wird als eine der grössten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts bezeichnet.

Laut einer Faustregel benötigt man zur Heilung die gleiche Zeit, welche man im Burnout verbracht hat, was in einigen Fällen dementsprechend bis zu einigen Monaten andauern kann. Dies ist jedoch sehr individuell. Doch damit nicht genug, denn was noch gefährlicher ist, ist das enorm hohe Rückfallrisiko. Statistisch liegt dieses ungefähr zwischen 50% und 60%.

Gerade deshalb ist es umso wichtiger, sich als Betroffener mit der Früherkennung und Prävention zu beschäftigen.

Gründe für die hohe Rückfallquote bei Burnout

Einer der häufigsten Gründe für einen Burnout-Rückfall ist die Tatsache, dass sich ein/-e Burnout-Erkrankte/-r nach der Genesung in der Regel verändert, sein/ihr Umfeld jedoch nicht. Die Betroffenen treffen wieder auf dieselben Menschen, sei es in der Familie, die eigenen Freunde oder auch Bekannte. Falls sie wieder zurück zur Arbeit gehen selbstverständlich auch auf Kollegen und Vorgesetzte. Das größte Problem hierbei ist, dass Außenstehende nicht nachvollziehen können was der ehemals Burnout-Beeinträchtigte durchgemacht hat, dass er noch nicht sehr belastbar ist und weitere Zeit zum Heilen und viel Verständnis benötigt. Da dies für Nicht-Burnout-Erkrankte nur schwer zu begreifen ist, werden umgehend wieder hohe Erwartungen an den Betroffenen gestellt (wenn nicht sogar noch höhere als vorher, da es durch den krankheitsbedingten Ausfall zu angestauter Arbeit gekommen ist, die aufgeholt werden muss) und er wird genau wie damals, auch wenn wahrscheinlich nicht absichtlich, unter Druck gesetzt. Ein anderer Grund ist die fehlende professionelle Hilfe, denn Betroffene können von einer begleitenden Psychotherapie oder auch Unterstützung durch Selbsthilfegruppen und ehrlichen Rückmeldungen , wenn sie wieder in lte dysfunkionale Muster verfallen, sehr profitieren.

Burnouts verhindern, bevor sie überhaupt passieren

Die Prävention ist sehr stark von der jeweiligen Eigenverantwortung abhängig, man muss daher genug Mut zur Selbsterforschung aufbringen und damit anfangen, Verleugnungen zu vermeiden.

Wenn Sie herausfinden möchten, ob es an der Zeit ist etwas zu ändern, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Habe ich den Spaß an meiner Arbeit verloren?
  • Fühle ich mich ständig unter Druck gesetzt oder angespannt?
  • Empfinde ich andauern Stress?
  • Fällt es mir schwer mich zu konzentrieren?
  • Nehme ich oft Probleme aus der Arbeit mit in die Freizeit bzw. umgekehrt?

Falls Sie einige der oben aufgelisteten Punkte mit „JA“ beantwortet haben sollten sie dringend etwas unternehmen.

Mit Hilfe dieses Tests können Sie eine Einschätzung vornehmen, ob Sie unter den Symptomen eines Burnouts leiden.

Die Prävention von Burnout Rückfällen

Der Stressoren bewusst werden

  • Werden Sie sich Ihrer Stressoren bewusst. Gibt es einige Stress-Faktoren, welche Sie reduzieren oder gar völlig meiden können? Falls es auch einige gibt, an denen sich absolut nichts verringern lässt, so versuchen Sie sich damit abzufinden und diese so gut es geht hinzunehmen.
  • Die Kommunikation ist ein sehr wichtiger Faktor, achten Sie daher ganz bewusst auf sie. Versuchen Sie, respektvoll zu kommunizieren und ihren Mitmenschen deutlich zu machen was sie wollen oder nicht wollen.
  • Wenn Sie merken, dass sich ein Problem einfach nicht lösen lassen will, dann liegt es möglicherweise an der Art und Weise, wie Sie das Problem betrachten und die Lösung dafür angehen. Probieren Sie lösungsorientiert zu denken und nicht zu viel Energie für die Analyse des Problems zu opfern.

Eigene Motive und Einstellungen hinterfragen

  • Wenn Sie herausgefunden haben, was einer Ihrer persönlichem Stressverstärker – welcher von Ihnen selbst kommt – ist, dann versuchen Sie, diesen zu ändern, beziehungsweise zu „mildern“. Wenn es also beispielsweise der innere Drang ist, dass Sie sich selbst ständig einreden, perfekt sein zu müssen, so versuchen Sie genau an diesem Punkt etwas rücksichtsvoller mit sich selbst umzugehen und diese Anforderungen an Sich etwas herunterzuschrauben oder realistischer zu gestalten.
  • Fragen Sie sich, ob das Ziel, welchem Sie hinterherjagen überhaupt erreichbar, bzw. realistisch ist.
  • Stellen Sie sich die Frage, ob Sie nur mit sich selbst zufrieden sind, wenn Sie bestimmte Leistungen erbracht haben
  • Kritisieren Sie eigene Erwartungshaltungen
  • Hinterfragen Sie eigene Glaubenssätze

 

  • Viele unserer Glaubenssätze sind sehr tief in uns verankert und oftmals verstehen wir nicht mal selbst, wieso wir an etwas glauben. Dies liegt einfach daran, dass wir Menschen bestimmte Dinge – beispielsweise von Autoritätspersonen einfach in dem Glauben übernehmen, sie seien richtig, ohne Eigenrecherche zu betreiben oder uns eine eigene Meinung zu bilden. Aus diesem Grund lohnt es sich, bestimmte Dinge nochmals aus neutraler Sicht zu betrachten, sich mit Ihnen auseinanderzusetzen und eventuell die eigene Einstellung dazu zu ändern.

Die Kombination aus der Hinterfragung eigener Motive/Einstellungen und des Bewusstwerdens der Stressoren ergibt eine gute Grundlage zur Vorbeugung eines Burnouts. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, sich professionelle Unterstützung zu suchen, beispielsweise in Form eines Coachings oder einer geeigneten Therapie.

Vorbeugende Maßnahmen und Rückfallprophylaxe zur Vermeidung eines rezidivierenden Burnouts

Einige Tipps und Tricks die befolgt werden sollten um einem Burnout vorzubeugen:

  • Es ist sehr wichtig und hilfreich, ein Coaching oder eine Therapie weiter fortzusetzen auch nachdem sie wieder gesund sind. Von einem Therapeuten oder Coach bei den ersten Schritten nach der Genesung begleitet zu werden kann sehr effizient sein.
  • Ein aufklärendes Gespräch mit den Menschen, von denen Sie häufig umgeben sind, ist beinahe unumgänglich, schieben Sie dies möglichst auch nicht auf.
  • Entwickeln Sie ein Gefühl für Ihren Körper und Ihr eigenes Empfinden. Dies wird Ihnen ermöglichen, erste Symptome viel schneller wahrzunehmen und somit rechtzeitig dagegen zusteuern.
  • Befriedigen Sie Ihre eigenen Bedürfnisse so gut es Ihnen gelingt.
  • Verschaffen Sie sich genügend Auszeit und versuchen Sie ein gesundes Maß an Genuss in Ihr Leben zurück zu bringen.
  • Legen Sie genügend Pausen ein, auch wenn diese nur kurz sind.
  • Sammeln Sie möglichst viele schöne Momente und werden Sie sich ihnen bewusst, indem Sie Ihre Aufmerksamkeit gezielt darauf steuern und sich am Abend noch einmal an die guten Momente des Tages zurückerinnern.
  • Üben Sie, achtsamer zu werden. Konzentrieren Sie sich auf eine Sache, beziehungsweise einen Gedanken und lassen Sie sich dabei von nichts ablenken.
  • Lernen Sie, abzugrenzen. Sagen Sie nicht ständig „Ja“ zu allem sondern respektieren Sie Ihre persönlichen Grenzen.
  • Sich Abstand zu verschaffen ist ebenfalls sehr hilfreich. Finden Sie Ausgleich zum stressigen Alltag z.B. durch Sport oder einen kurzen Mittagsschlaf, um ihre Kraftreserven wieder aufzufüllen.
  • Priorisieren Sie sich selbst. Dies geht am besten, indem Sie sich bestimmte „Termine“ vornehmen, um sich selbst etwas Gutes zu tun, die sich dann auch unter keinen Umständen verschieben lassen. Beispielsweise ein Restaurant-Besuch jeden Donnerstagabend.
  • Versuchen Sie, schlechte Gewohnheiten Schritt für Schritt abzulegen und Sich stattdessen neue, gute Gewohnheiten anzueignen, die Ihnen vermutlich sogar mehr Energie und Lebensfreude einbringen werden.

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Häufig gestellte Fragen

Wer behandelt einen Burnout?

In erster Linie sollte ein Burnout professionell behandelt werden, vor allem dann, wenn man merkt, dass man selbst nicht mehr aus dem „Teufelskreis“ rauskommt. Dafür wenden Sie sich am besten an Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie oder Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bei konkreten Fragen können Sie sich gerne an unsere Aufnahmeberatung wenden oder Kontakt zu uns aufnehmen:

https://www.klinik-friedenweiler.de/kontakt/#caldera_form_2

Tel: 0765 11779 449 0

Wie geht man am besten bei einem Rückfall vor?

Falls es zu einem Rückfall kommt, was durchaus häufig der Fall ist, so wenden Sie sich bitte umgehend wieder an Ihren zuständigen Arzt und nehmen Sie die Therapie erneut auf.

Welche körperlichen Symptome können bei einem Burnout auftreten?

  • Muskelschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Herzrasen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Magenschmerze
  • Häufige Infekte
  • Schwitzen
  • Kopfschmerzen
  • Kraftlosigkeit

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Lassen Sie sich von unserem Fachpersonal persönlich beraten, fordern Sie Infomaterial an oder senden Sie uns sonstige Anliegen.

Foto des Gebäude der Klinik Friedenweiler

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