Gesicht einer Frau in verschiedenen Emotionen bipolar

Selbsttest Bipolare Störung

Was ist eine bipolare Störung? Informationen & Online-Selbsttest

Eine bipolare Störung ist eine psychische Erkrankung, die durch extreme Schwankungen der Stimmung gekennzeichnet ist. Betroffene erleben Phasen ungewöhnlich gehobener, euphorischer oder gereizter Stimmung (manische Episoden) sowie Phasen tiefer Niedergeschlagenheit (depressive Episoden). Diese Stimmungslagen wechseln sich ab oder können auch gemischt auftreten. Zwischen den Episoden sind oft stabile Phasen ohne Krankheitszeichen möglich.

Typisch für die Erkrankung ist, dass die Stimmungsschwankungen deutlich über das hinausgehen, was als normale Reaktion auf äußere Umstände gilt. In manischen Phasen überschätzen Betroffene ihre Fähigkeiten, sind rastlos, haben kaum Schlafbedürfnis und neigen zu riskantem Verhalten. Depressive Phasen hingegen sind von Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit und sozialem Rückzug geprägt.

Unbehandelt kann eine bipolare Störung das private und berufliche Leben massiv beeinträchtigen. Frühzeitige Diagnose und eine individuell angepasste Therapie – meist eine Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Behandlung – helfen, die Stimmungslage zu stabilisieren und Rückfällen vorzubeugen.

Ausprägungen und Erscheinungsformen bipolarer Störungen

Bipolar-I-Störung

Die Bipolar-I-Störung ist durch das Auftreten von mindestens einer ausgeprägten manischen Episode gekennzeichnet. Diese Phase dauert mindestens eine Woche und ist so intensiv, dass sie den Alltag erheblich beeinträchtigt oder sogar einen Krankenhausaufenthalt notwendig macht. Oft folgen depressive Phasen, die Wochen bis Monate andauern können. Die deutliche Ausprägung der Hochphasen unterscheidet diese Form von anderen Varianten.

Bipolar-II-Störung

Bei der Bipolar-II-Störung erleben Betroffene keine vollständigen manischen Episoden, sondern sogenannte Hypomanien. Diese fallen milder aus, führen aber dennoch zu erhöhter Aktivität und innerer Unruhe. Im Gegensatz zur Bipolar-I-Störung stehen bei Bipolar-II die depressiven Phasen stärker im Vordergrund. Die Gefahr einer Fehldiagnose als reine Depression ist deshalb hoch, was eine gezielte Behandlung verzögern kann.

Zyklothyme Störung

Die zyklothyme Störung beschreibt eine abgeschwächte Form der bipolaren Erkrankung mit häufigen Stimmungsschwankungen, die jedoch weniger extrem verlaufen. Betroffene schwanken zwischen hypomanen und leichten depressiven Symptomen, ohne die Kriterien für eine voll ausgeprägte Episode zu erfüllen. Die emotionale Instabilität kann das Alltagsleben dennoch deutlich belasten, vor allem wenn sie unbehandelt bleibt.

Erfahren Sie hier mehr zu bipolarer Störung

Selbsttest Bipolare Störung

Mit Hilfe dieses Tests können Sie eine Einschätzung vornehmen, ob Sie unter Symptomen an einer bipolaren Störung leiden. Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen basierend auf Ihren Erfahrungen in den letzten 4 Wochen. Wählen Sie die Antwort, die am besten auf Sie zutrifft.​

Bitte beachten Sie, dass ein Test niemals das diagnostische Gespräch mit einem Facharzt oder Psychotherapeuten ersetzen kann.

Häufig gestellte Fragen

Verschiedene Faktoren können das Auftreten einer manischen oder depressiven Episode begünstigen. Dazu zählen unter anderem starke emotionale Belastungen, Schlafmangel, saisonale Veränderungen, hormonelle Schwankungen oder der Missbrauch von Alkohol und Drogen. Auch abrupte Veränderungen im Tagesrhythmus und bestimmte Medikamente können als Auslöser wirken. Wichtig ist, individuelle Trigger frühzeitig zu erkennen, um Rückfälle zu vermeiden.

Im höheren Lebensalter kann sich der Verlauf der bipolaren Störung verändern. Häufig nehmen manische Episoden in ihrer Intensität ab, während depressive Phasen dominanter werden. Zudem steigt das Risiko für körperliche Begleiterkrankungen, die den Krankheitsverlauf zusätzlich beeinflussen können. Eine engmaschige Betreuung und Anpassung der Behandlung sind daher im Alter besonders wichtig, um Lebensqualität und Stabilität zu erhalten.

Eine bipolare Störung gilt als chronische Erkrankung, die in der Regel ein Leben lang bestehen bleibt. Allerdings lässt sich der Verlauf durch eine konsequente Behandlung und gute Selbstfürsorge deutlich positiv beeinflussen. Ziel ist es, die Häufigkeit und Schwere der Episoden zu verringern und längere stabile Phasen zu erreichen. Eine vollständige Heilung im Sinne eines dauerhaften Verschwindens der Erkrankung ist derzeit jedoch nicht möglich.