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ICD-10 F53

Psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, nicht andernorts klassifiziert

Wochenbett

ICD-10 F53 – Psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, nicht andernorts klassifiziert

Diese Diagnose umfasst psychische Störungen, die nach der Geburt auftreten, jedoch nicht den Kriterien spezifischer psychischer Erkrankungen wie Depression oder Psychose zugeordnet werden können. Die Symptome entwickeln sich meist innerhalb von Wochen nach der Entbindung und stehen im Zusammenhang mit der körperlichen, hormonellen und emotionalen Umstellung im Wochenbett.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen sind komplex und häufig multifaktoriell. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Hormonelle Veränderungen nach der Geburt, insbesondere ein abrupter Abfall von Östrogen und Progesteron.
  • Geburtstraumata, z. B. durch Komplikationen oder unerwartete Verläufe.
  • Schlafmangel und körperliche Erschöpfung, besonders in den ersten Wochen nach der Geburt.
  • Emotionale Überforderung durch die neue Lebenssituation.
  • Vorerkrankungen, insbesondere depressive oder ängstliche Störungen vor oder während der Schwangerschaft.

Diagnose

Die Diagnose wird gestellt, wenn sich psychische Symptome im zeitlichen Zusammenhang mit der Geburt entwickeln, ohne dass eine andere ICD-10-Diagnose klar zutrifft. Kriterien sind:

  • Beginn innerhalb von sechs Wochen nach der Entbindung.
  • Stimmungsschwankungen, Angst, Irritabilität oder Unruhe, die über das normale Maß hinausgehen.
  • Verändertes Verhalten, z. B. Rückzug, Überforderung, ausgeprägte Unsicherheit im Umgang mit dem Kind.
  • Ausschluss organischer Ursachen und klar definierter psychiatrischer Erkrankungen.

Unterformen der Wochenbettstörungen

ICD-Kategorie Beschreibung
F53.0: Leichte psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett Vorübergehende Stimmungslabilität, innere Leere oder übermäßige Sorgen nach der Geburt, ohne schwerwiegende Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit.
F53.1: Schwere psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett Ausgeprägte depressive, ängstliche oder dissoziative Symptome im Zusammenhang mit der Geburt; kann zu einem gestörten Verhältnis zum Kind führen.
F53.8 / F53.9: Sonstige oder nicht näher bezeichnete Störungen im Wochenbett Psychische oder Verhaltensstörungen, die zeitlich mit dem Wochenbett zusammenfallen, aber keiner spezifischen Kategorie zugeordnet werden können.

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Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Symptome und den Bedürfnissen der Mutter. Hilfreiche Maßnahmen sind:

  • Psychotherapie, insbesondere Gesprächstherapie oder Verhaltenstherapie zur emotionalen Entlastung.
  • Medikamentöse Behandlung, z. B. mit antidepressiven oder angstlösenden Medikamenten, wenn nötig.
  • Psychoedukation, um das Krankheitsbild besser zu verstehen und Schuldgefühle abzubauen.
  • Unterstützungsangebote im Wochenbett, wie Hebammenbetreuung, Familienhilfe oder Mutter-Kind-Tageskliniken.
  • Einbezug des sozialen Umfelds, um Entlastung und Verständnis zu fördern.
Beitragsbild ADHS

Prognose und Umgang mit der Erkrankung

Viele psychische Störungen im Wochenbett sind vorübergehend und klingen bei rechtzeitiger Unterstützung gut ab. Werden sie nicht erkannt oder behandelt, kann sich die Störung jedoch chronifizieren oder die Mutter-Kind-Bindung beeinträchtigen. Frühzeitige Hilfe, offene Kommunikation und eine therapeutische Begleitung verbessern die Prognose deutlich.

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