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ICD-10 F64

Störungen der Geschlechtsidentität

ICD-10 F64 – Störungen der Geschlechtsidentität verständlich erklärt

Die Klassifikation ICD-10 F64 umfasst die Gruppe der Störungen der Geschlechtsidentität. Diese psychischen Störungen zeichnen sich dadurch aus, dass die betroffenen Personen eine anhaltende und tiefgreifende Diskrepanz zwischen ihrem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht und ihrer empfundenen Geschlechtszugehörigkeit erleben. Diese Empfindung geht oft mit dem Wunsch einher, körperliche Merkmale und soziale Rollen des anderen Geschlechts anzunehmen

Was sind Störungen der Geschlechtsidentität?

Störungen der Geschlechtsidentität bezeichnen die anhaltende Identifikation mit dem anderen Geschlecht als dem eigenen biologischen Geschlecht sowie das Unbehagen oder die Ablehnung gegenüber den eigenen körperlichen Geschlechtsmerkmalen. Die Betroffenen empfinden ihre biologische Geschlechtsrolle als falsch und streben danach, in Übereinstimmung mit ihrer empfundenen Geschlechtsidentität zu leben.Wichtig: Der Begriff „Störung“ wird heute im klinischen Sprachgebrauch zunehmend kritisch betrachtet. In der aktuellen Fassung des ICD-11 wird bereits von „gender incongruence“ (Geschlechtsinkongruenz) gesprochen, um die Stigmatisierung zu reduzieren.

Typische Merkmale

  • Anhaltende Identifikation mit dem anderen Geschlecht
  • Unbehagen oder Ablehnung gegenüber den eigenen primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen
  • Wunsch nach hormoneller oder chirurgischer Geschlechtsangleichung
  • Wunsch, im sozialen und rechtlichen Sinne dem anderen Geschlecht anzugehören

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose erfolgt nach sorgfältiger Abklärung durch spezialisierte Psychotherapeut*innen oder Psychiater*innen. Dabei werden folgende Aspekte berücksichtigt:

  • Dauer und Stabilität des Identitätserlebens
  • Leidensdruck und soziale Beeinträchtigungen
  • Ausschluss anderer psychischer Erkrankungen oder körperlicher Besonderheiten (z. B. intersexuelle Varianten)

Behandlungsansätze:

  • Psychotherapeutische Begleitung:

    • Unterstützung bei der Exploration und Festigung der eigenen Geschlechtsidentität
    • Begleitung bei sozialen, rechtlichen und medizinischen Transitionen
    • Hilfe bei der Bewältigung gesellschaftlicher Stigmatisierung und Diskriminierung
  • Medizinische Maßnahmen:

    • Hormonelle Geschlechtsangleichung (Testosteron- oder Östrogentherapie)
    • Chirurgische Maßnahmen zur Angleichung körperlicher Geschlechtsmerkmale
  • Soziale Unterstützung:

    • Beratung zu rechtlichen Schritten (z. B. Namens- und Personenstandsänderung)
    • Vernetzung mit Selbsthilfegruppen und Community-Angeboten

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Klassifikation der Störungen der Geschlechtsidentität

ICD-Kategorie Beschreibung
F64.0: Transsexualismus Anhaltender Wunsch, als Person des anderen Geschlechts zu leben und anerkannt zu werden. Meist verbunden mit dem Streben nach hormoneller und chirurgischer Geschlechtsangleichung.
F64.1: Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen Tragen von Kleidung des anderen Geschlechts zur Geschlechtsidentifikation, ohne den Wunsch nach permanenter Geschlechtsangleichung.
F64.2: Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters Deutliche Diskrepanz zwischen dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht und dem empfundenen Geschlecht bereits im Kindesalter. Starkes Unbehagen mit der eigenen Geschlechtsrolle.
F64.8 / F64.9: Sonstige oder nicht näher bezeichnete Störungen der Geschlechtsidentität Für Fälle, die nicht eindeutig einer der genannten Kategorien zugeordnet werden können.

Fazit

Störungen der Geschlechtsidentität im Sinne der ICD-10 F64 beschreiben das Erleben einer tiefgreifenden Diskrepanz zwischen dem biologischen und empfundenen Geschlecht. Die Diagnose ermöglicht den Zugang zu therapeutischer und medizinischer Unterstützung. In der aktuellen fachlichen Diskussion wird zunehmend eine entpathologisierende Sichtweise vertreten, die das Wohlbefinden und die Selbstbestimmung der betroffenen Personen in den Mittelpunkt stellt.

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