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Manie: Symptome, Diagnose & Therapie

Was ist eine Manie?

Manie bezeichnet einen krankhaften psychischen Zustand, bei dem Aktivität und Stimmung der Betroffenen weit über dem Normalniveau liegen. Was zuerst sehr positiv klingt und bei vielen die Frage nach der Notwendigkeit einer ärztlichen Behandlung aufkommen lässt, kann die Gesundheit der Patient*innen stark gefährden und erfordert deshalb ärztliche Hilfe. Die Störung verläuft meist in Episoden, in denen die Hochphasen der Betroffenen derartig stark ausgeprägt sind, dass sie ihren Körper überanstrengen.

Welche Ursachen kann eine Manie haben?

Genaue Ursachen einer Manie konnten bis heute noch nicht vollständig gefunden werden. Man vermutet allerdings eine neurologische Störung, die auf die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin zurückzuführen ist. Bei Betroffenen einer Manie liegt oft ein Ungleichgewicht dieser Stoffe vor, die für die Reizweitergabe von Nervenimpulsen verantwortlich sind. Allerdings können auch Genveränderungen eine solche – manische – Phase hervorrufen. Sie reichen jedoch nicht zur vollständigen Erklärung. Auch einschneidende Veränderungen im Leben können für den Ausbruch einer Manie verantwortlich sein:

  • Jobwechsel oder Umzug
  • Arbeitslosigkeit
  • Trennung/Scheidung
  • Trauerfall

Wie äußert sich eine Manie?

Möchte man die Auswirkungen einer Manie auf Betroffene einfach und kurz beschreiben, ist die laienhafte Bezeichnung Gegenteil von Depressionen durchaus treffend. Dies kann die unterschiedlichsten Lebensphasen und -situationen betreffen:

Aktivität: Die Stimmung und das Aktivitätslevel sind weit über dem Normalniveau, vereinzelt sogar extrem übernormal. Die Betroffenen sind rastlos aktiv und verspüren eine deutliche Unruhe. Während die meisten Patient*innen die Überreizung kaum wahrnehmen, wird sie von anderen ignoriert.

Sozialverhalten: Während der manischen Phasen zeigen die Patient*innen eine deutliche Übereifrigkeit. Sie sind äußerst gesellig und suchen viele Gespräche. Mitunter zeigen sie ein völlig distanzloses Verhältnis – auch gegenüber Fremden. Außerdem neigen Betroffene zu hemmungslosem Verhalten und weisen eine geringe Sensibilität gegenüber ihren Mitmenschen auf.

Realitätswahrnehmung: Das Selbstbewusstsein der Patient*innen ist übermäßig gesteigert. Die Betroffenen können jegliches Realitätsbewusstsein verlieren und leiden unter Wahnvorstellungen. Vereinzelt nehmen sie auch jegliche Eindrücke oder auch Farben intensiver wahr.

Ausbleiben der Einsicht: Die Betroffenen fühlen sich blendend. Deshalb bleibt jegliche Einsicht ihr atypisches Verhalten betreffend aus. Meistens wird die Erkrankung durch Angehörige oder andere Expert*innen erkannt.

Welche Formen der Manie gibt es?

Die Ausprägungen einer Manie können sich stark unterscheiden. In einer etwas gröberen Einteilung lassen sich beispielsweise reine Formen der Manie von der Mischform unterscheiden. Letztere geht auch mit depressiven Gedanken einher. Diese Mischzustände gelten als äußerst gefährlich und müssen engmaschig bewacht werden. Darüber hinaus kann man die Formen der Manie auch in Unterarten einteilen. Die klassische Form der Manie beschreibt lediglich den übermäßigen Antrieb und die deutlich gehobene Stimmung. Bei einer gereizten Manie zeigen sich Betroffene meist sehr gereizt und zornig ihren Mitmenschen gegenüber.

Wie kann man eine Manie diagnostizieren?

Durch das anhaltende positive Gefühl, welches die Betroffenen verspüren, nehmen diese die Erkrankung nur selten wahr. Sie fühlen sich im Zeitraum ihrer manischen Phasen befreit. Da die Betroffenen allerdings außerhalb ihrer Phasen oft unter Schuld- und Schamgefühlen leiden wird der Ratschlag zu einer Abklärung der Symptome oftmals von einem Familienmitglied gegeben.
Wie bei den meisten psychischen Störungen, wird die Diagnose nach einem langen Arztgespräch oder Fragebogeninterview durch den behandelnden Arzt gestellt. Auf körperliche Untersuchungen wird während der ersten Schritte verzichtet.

Wie können Angehörige mit Betroffenen umgehen?

Der Umgang mit manischen Patient*innen ist sehr anstrengend, weshalb viele Angehörige oft nach kürzester Zeit an die Grenzen ihres Handelns kommen. Vor allem die fehlende Einsicht der Betroffenen erschwert die zwischenmenschlichen Beziehungen sehr stark. Dennoch gibt es ein paar wenige Tipps zum Umgang mit manischen Patienten. In einer schwierigen Zeit brauchen die Patient*innen eine* Freund*in. Fragen Sie sich also stets, wie ein guter Freund in der betreffenden Situation gehandelt hätte. Angehörigen wird geraten freundlich, unterstützend und ehrlich mit den Betroffenen umzugehen. Sie können den Patient*innen helfen, die Erkrankung zu akzeptieren und sich über diese genauer zu informieren. Trotz der übersteigerten Reizwahrnehmung während der manischen Phasen, können Betroffene auch depressive Episoden erleben: Bitte nehmen Sie jegliche Aussagen der Patient*innen wahr und informieren Sie im Ernstfall einen Arzt.

Welche Behandlungsformen können bei einer Manie angewandt werden?

Bei der Behandlung einer Manie wird auf die Kombination von einer Verhaltenstherapie und einer begleitenden medikamentösen Behandlung gesetzt. In der Therapie lernen die Betroffenen unterschiedliche Hilfen beim Umgang mit ihrer Erkrankung kennen. Hierbei sind vor allem geregelte Tagesabläufe, das Führen eines Tage- oder Stimmungsbuch und die Adaption eines festen Schlafrhythmus‘ sehr hilfreich.
Mit der begleitenden, medikamentösen Therapie können akute Symptome einer Manie gelindert werden. Innerhalb der manischen Phasen können unterschiedliche Präparate, wie Antiepileptika oder Neuroleptika gegeben werden.

Vorbeugende Therapie (Prophylaxe)

Diese Art der Therapie versucht, die Stimmungslage der Betroffenen langfristig regulieren zu können und eventuelle Rückfälle zu verhindern. Der wichtigste Bestandteil dieser Prophylaxe ist die regelmäßige Einnahme der Medikation. Außerdem haben Patient*innen die Möglichkeit zu einer Langzeittherapie, durch welche sie in ihrem alltäglichen Handeln gestärkt werden können. Auch diese psychotherapeutische Art der Prophylaxe kann das Risiko eines Rückfalls minimieren.

Was unterscheidet eine Manie von einer Bipolaren Störung?

Während eine Manie in den meisten Fällen vor allem die übersteigerten Gefühle des Betroffenen beschreibt treten in einer bipolaren Störung manische und depressive Phasen in einer Art Wechsel auf. Sie unterscheiden sich auch in möglichen Symptomen.

Symptome einer Manie Symptome einer Bipolaren Störung
Manische Phase Depressive Phase
Maßlos gesteigertes Selbstbewusstsein Übersteigerte Aktivität Anhaltende, gedrückte Stimmung
Distanzlosigkeit gegenüber Mitmenschen hohe Risikobereitschaft Gefühl von Wertlosigkeit
Starke innere Erregung Übermäßige Gesprächigkeit Verlust von Interesse und Freude
Verminderte Gefahrenwahrnehmung Sprunghaftes Denken Schlafstörungen
Realitätsverlust Suizidgedanken

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