ICD-10 F28
Sonstige nichtorganische psychotische Störungen
ICD-10 F28 - Sonstige nichtorganische psychotische Störungen
Diese Diagnose umfasst psychotische Störungen, die nicht eindeutig der Schizophrenie, schizoaffektiven Störungen oder anhaltenden wahnhaften Störungen zugeordnet werden können. Die Symptome ähneln denen anderer psychotischer Erkrankungen, weisen jedoch eine atypische oder gemischte Ausprägung auf.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen sind oft unklar, aber verschiedene Faktoren können die Entwicklung einer nichtorganischen psychotischen Störung begünstigen:
- Genetische Veranlagung, da psychotische Erkrankungen familiär gehäuft auftreten.
- Neurochemische Dysregulation, insbesondere in den Botenstoffen Dopamin und Serotonin.
- Frühere psychotische Episoden, die nicht den typischen Verlauf einer bekannten Diagnose aufweisen.
- Starker Stress oder Traumata, die eine akute oder anhaltende psychotische Symptomatik auslösen können.
- Drogenmissbrauch, insbesondere von Halluzinogenen oder Stimulanzien, die psychotische Zustände verstärken können.
Diagnose
Die Diagnose wird gestellt, wenn psychotische Symptome auftreten, aber keine eindeutige Zuordnung zu einer spezifischen F2x-Diagnose möglich ist. Zu den Diagnosekriterien gehören:
- Wahnvorstellungen oder Halluzinationen, die nicht typisch für Schizophrenie oder wahnhafte Störungen sind.
- Verwirrung oder Denkstörungen, die sich nicht klar klassifizieren lassen.
- Fehlende organische Ursache, da neurologische Erkrankungen oder Substanzmissbrauch ausgeschlossen wurden.
- Individueller Verlauf, der episodisch oder chronisch sein kann.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Therapie hängt von der Art und Schwere der Symptome ab und kann folgende Maßnahmen umfassen:
- Antipsychotische Medikamente, um Wahnsymptome und Denkstörungen zu lindern.
- Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie, um den Umgang mit psychotischen Symptomen zu verbessern.
- Soziale Unterstützung, durch betreutes Wohnen oder therapeutische Begleitung, um Isolation zu verhindern.
- Langfristige Nachsorge, um Rückfälle zu vermeiden und die soziale Integration zu fördern.
Prognose und Umgang mit der Erkrankung
Der Verlauf ist individuell sehr unterschiedlich: Manche Betroffene erleben nur eine einzelne Episode, während andere unter chronischen psychotischen Symptomen leiden. Eine frühzeitige und konsequente Behandlung kann dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu stabilisieren und die Lebensqualität zu verbessern.
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Klassifikation der Schizophrenen, schizotypen und wahnhaften Störungen
| ICD-Kategorie | Beschreibung |
|---|---|
| F20: Schizophrenie | Psychische Erkrankung mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Denkstörungen und sozialem Rückzug. Der Realitätsbezug ist erheblich verändert. |
| F21: Schizotype Störung | Andauernde eigenartige Denkweisen, Misstrauen, emotionale Distanziertheit und ungewöhnliche Wahrnehmungen ohne ausgeprägte Psychose. |
| F22: Anhaltende wahnhafte Störung | Langanhaltender, klar umschriebener Wahn (z. B. Verfolgungs- oder Eifersuchtswahn) ohne ausgeprägte Halluzinationen oder Denkstörungen. |
| F23: Akute vorübergehende psychotische Störungen | Plötzlicher Ausbruch psychotischer Symptome wie Wahn, Halluzinationen oder Verwirrung, meist ausgelöst durch akuten Stress und zeitlich begrenzt. |
| F24: Induzierte wahnhafte Störung | Übernahme der Wahnvorstellungen einer nahestehenden Person („folie à deux“), typischerweise in engen, isolierten Beziehungen. |
| F25: Schizoaffektive Störung | Kombination von schizophrenen Symptomen (z. B. Wahn, Halluzinationen) und affektiven Episoden (depressiv oder manisch) in derselben Krankheitsphase. |
| F28: Sonstige nichtorganische psychotische Störungen | Psychotische Störungen, die keiner spezifischen Diagnose wie Schizophrenie oder wahnhaften Störungen eindeutig zugeordnet werden können. |
| F29: Nicht näher bezeichnete nichtorganische Psychose | Psychotische Symptomatik mit Wahn oder Halluzinationen, deren genaue Einordnung nicht möglich ist; Diagnose erfolgt bei unklarem Krankheitsbild. |