ICD-10 F01
Vaskuläre Demenz
ICD-10 F00 - Vaskuläre Demenz verständlich erklärt
Die vaskuläre Demenz entsteht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn, die Nervenzellen schädigen und den geistigen Abbau beschleunigen. Sie tritt oft plötzlich nach einem Schlaganfall auf oder entwickelt sich schleichend durch wiederholte kleinere Gefäßverschlüsse. Im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz steht anfangs häufig nicht die Vergesslichkeit im Vordergrund, sondern Probleme mit Aufmerksamkeit, Planungsfähigkeit und Motorik.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Erkrankung wird durch eine gestörte Blutversorgung des Gehirns verursacht. Dies kann durch einen Schlaganfall, wiederholte kleine Infarkte oder verengte Gefäße geschehen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:
- Bluthochdruck, der die Gefäße langfristig schädigt.
- Diabetes mellitus, der die Durchblutung beeinträchtigt.
- Rauchen und Bewegungsmangel, die das Risiko für Gefäßkrankheiten erhöhen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere Vorhofflimmern, das zu Gerinnselbildungen führen kann.
Diagnose
Die Diagnose basiert auf neurologischen Tests, bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT und der Erfassung vaskulärer Risikofaktoren. Im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz zeigen sich in der Bildgebung oft deutlich sichtbare Durchblutungsstörungen oder kleine Infarkte.
Behandlungsmöglichkeiten
Da geschädigte Hirnzellen nicht regeneriert werden können, zielt die Behandlung darauf ab, die Durchblutung zu verbessern und weitere Schäden zu verhindern:
- Medikamentös: Blutdrucksenker, Cholesterinsenker und Blutverdünner wie ASS oder Marcumar reduzieren das Risiko weiterer Gefäßverschlüsse.
- Kognitive und physische Stimulation: Physiotherapie kann Bewegungsprobleme verbessern, während kognitive Übungen helfen, geistige Fähigkeiten zu erhalten.
- Lebensstiländerung: Rauchstopp, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung mit wenig gesättigten Fetten schützen die Gefäße und können den Krankheitsverlauf verlangsamen.
Prognose und Umgang mit der Erkrankung
Der Verlauf variiert je nach Schwere der Durchblutungsschäden. Manche Betroffene bleiben lange stabil, während andere schnell abbauen. Eine frühzeitige Behandlung vaskulärer Risikofaktoren kann helfen, den Fortschritt der Demenz zu verlangsamen. Angehörige sollten sich über Unterstützungsmöglichkeiten informieren, da die Pflege mit zunehmendem kognitivem und körperlichem Abbau herausfordernd werden kann.
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Klassifikation der Organischen, einschließlich symptomatischen psychischen Störungen
| ICD-Kategorie | Beschreibung |
|---|---|
| F00: Demenz bei Alzheimer-Krankheit | Fortschreitende Gedächtnis- und Denkstörung durch degenerative Veränderungen im Gehirn, meist mit Orientierungslosigkeit und Verhaltensänderungen. |
| F01: Vaskuläre Demenz | Demenz infolge von Durchblutungsstörungen im Gehirn, oft nach Schlaganfällen oder bei Gefäßveränderungen. |
| F02: Demenz bei anderen Krankheiten | Gedächtnis- und Persönlichkeitsveränderungen im Rahmen anderer Erkrankungen wie Parkinson, Huntington oder HIV. |
| F03: Nicht näher bezeichnete Demenz | Demenzerkrankung unklarer Ursache mit typischen Symptomen geistigen Abbaus und Verlust der Alltagskompetenz. |
| F04: Organisches amnestisches Syndrom | Starke Einschränkung des Kurzzeitgedächtnisses und der Lernfähigkeit bei meist erhaltenem Bewusstsein. |
| F05: Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt | Akuter Verwirrtheitszustand mit Halluzinationen, Desorientierung und Aufmerksamkeitsstörungen, oft reversibel. |
| F06: Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns | Psychische Symptome wie Depression, Angst oder Wahn infolge körperlicher oder neurologischer Erkrankungen. |
| F07: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns | Veränderungen von Persönlichkeit und Verhalten, z. B. Impulsivität, emotionale Labilität oder soziale Unangepasstheit. |
| F08: Sonstige näher bezeichnete organische oder symptomatische psychische Störungen | Seltene oder gemischte organische Störungen, die keiner spezifischen Kategorie zugeordnet werden können. |
| F09: Nicht näher bezeichnete organische oder symptomatische psychische Störung | Psychische Störung unklarer oder gemischter organischer Ursache, bei der die genaue Klassifikation nicht möglich ist. |