ICD-10 F31
Bipolare affektive Störung
ICD-10 F31 - Bipolare affektive Störung verständlich erklärt
Die Abkürzung ICD-10 F31 steht für die Klassifikation der bipolaren affektiven Störung im internationalen Diagnosesystem ICD-10 (International Classification of Diseases, 10. Revision). Dieses System der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dient der systematischen Einteilung von Krankheiten und ermöglicht weltweit einheitliche Diagnosen.
Was sind bipolare affektive Störungen?
Die bipolare affektive Störung gehört zu den affektiven Störungen und ist durch wiederkehrende Phasen von manischer und depressiver Stimmung gekennzeichnet. Betroffene erleben abwechselnd Zeiten übermäßiger Aktivität, gehobener Stimmung oder Reizbarkeit sowie Phasen tiefer Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Die Ausprägung kann stark variieren – von leichteren, hypomanen Episoden bis zu schweren Verläufen mit psychotischen Symptomen.
Typische Symptome
Die bipolare affektive Störung äußert sich in verschiedenen Symptomen, abhängig von der Phase, in der sich die betroffene Person befindet:
- Manische Phase: Übermäßige Euphorie oder Reizbarkeit; gesteigertes Selbstbewusstsein oder Größenideen; ungewöhnliche Gesprächigkeit und Gedankenflucht; geringes Schlafbedürfnis; risikobereites Verhalten (z. B. unüberlegte Ausgaben oder riskante Entscheidungen).
- Depressive Phase: Tiefe Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit; Antriebslosigkeit und Erschöpfung; Konzentrationsprobleme und Entscheidungsunfähigkeit; Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe; Suizidgedanken.
Diagnose und Behandlung
Behandlungsansätze:
- Medikamente:
Stimmungsstabilisatoren wie Lithium oder Valproat, ergänzt durch Antidepressiva oder Antipsychotika je nach Phase. - Psychotherapie:
Unterstützung durch kognitive Verhaltenstherapie oder psychoedukative Maßnahmen zur Bewältigung der Symptome und Verbesserung der Krankheitsbewältigung. - Lebensstil und Prävention:
Ein geregelter Tagesablauf, Stressvermeidung und der Verzicht auf Auslöser wie Alkohol und Schlafmangel können helfen, Rückfälle zu vermeiden.
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Klassifikation der bipolaren affektiven Störung
| ICD-Kategorie | Beschreibung |
|---|---|
| F31.0: Bipolare Störung mit derzeitiger hypomanischer Episode | Leichte Form der Manie mit gehobener Stimmung, erhöhter Aktivität und vermindertem Schlafbedürfnis, jedoch ohne starke Beeinträchtigung des Alltags. |
| F31.1: Bipolare Störung mit derzeitiger manischer Episode ohne psychotische Symptome | Ausgeprägte Hochstimmung oder Gereiztheit mit übermäßigem Selbstvertrauen, gesteigertem Rededrang und Aktivitätsniveau, jedoch ohne Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. |
| F31.2: Bipolare Störung mit derzeitiger manischer Episode mit psychotischen Symptomen | Schwere Manie mit Realitätsverlust, Wahnideen oder Halluzinationen; Betroffene können den Bezug zur Realität zeitweise verlieren. |
| F31.3 – F31.5: Bipolare Störung mit derzeitiger depressiver Episode | Depressive Phasen, die von leicht bis schwer reichen können; Symptome sind Antriebslosigkeit, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und in schweren Fällen psychotische Merkmale. |
| F31.6: Bipolare Störung mit gemischten Episoden | Gleichzeitiges Auftreten von manischen und depressiven Symptomen, z. B. Gereiztheit, Unruhe und Antriebslosigkeit innerhalb derselben Episode. |
| F31.8 und F31.9: Andere oder nicht näher bezeichnete bipolare affektive Störungen | Formen der bipolaren Störung, die nicht eindeutig den genannten Unterkategorien zugeordnet werden können oder bei denen Informationen unvollständig sind. |
Fazit
Die bipolare affektive Störung ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die sich durch extreme Schwankungen zwischen manischen und depressiven Phasen auszeichnet. Eine frühzeitige Diagnose und eine individuell abgestimmte Behandlung können den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern.
