Affektive Störungen gehören im ICD-10 zu den psychischen Erkrankungen der Kategorien F30 bis F39. Sie beschreiben Veränderungen der Stimmung und des emotionalen Erlebens, die deutlich über normale Stimmungsschwankungen hinausgehen und zu erheblichen Problemen im Denken, Fühlen und Handeln führen. Betroffene erleben anhaltende Phasen tiefer Niedergeschlagenheit, übermäßiger Hochstimmung oder schnelle Wechsel zwischen beiden Extremen.
Diese Erkrankungen können sich in unterschiedlichen Formen zeigen, etwa als Depression, Manie oder bipolare Störung. Häufig leiden Betroffene unter Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder einem verminderten Selbstwertgefühl. In manischen Phasen können dagegen Überaktivität, Gereiztheit oder ein gesteigertes Selbstvertrauen auftreten. Die Auswirkungen betreffen meist das soziale, familiäre und berufliche Leben und gehen mit erheblichem Leidensdruck einher. Affektive Störungen sind keine Frage der Persönlichkeit oder Willenskraft, sondern Ausdruck einer behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankung, die durch biologische, psychische und soziale Faktoren beeinflusst wird und professionelle Unterstützung erfordert.