Selbsttest Autismus & Asperger Syndrom

Was ist Autismus?

Bei Autismus handelt es sich um eine tiefgreifende und komplexe Entwicklungsstörung, die ihren Anfang im frühen Kindesalter nimmt. Man weiß heute, dass es sich bei Autismus eher um ein Krankeitsspektrum handelt und weniger um einzelne, klar abgrenzbare Erkrankungen. Menschen mit Autismus leiden primär unter einer Störung der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung. In der Folge kommt es zu Einschränkungen im sozialen Leben hinsichtlich der Kommunikation und Interaktion.

Welche Formen von Autismus gibt es?

Heute wird das Konzept eines Autismusspektrums angenommen, das den Oberbegriff für die Vielfalt autistischer Störungen darstellt. Dies wird dadurch unterstützt, dass sich die Symptome manchmal nicht an die diagnostischen Grenzen halten und fließende Übergänge zeigen. Die Bewertung von Autismus basiert darauf, wie die betroffene Person die Störung empfindet und nicht darauf, wie sie nach außen hin erscheint. Viele Menschen mit Autismus verbringen Jahre damit, ihre Symptome vor der Öffentlichkeit zu verbergen und gehen dabei einen schwierigen Prozess durch, in dem sie versuchen, schädliche Verhaltensweisen abzulegen, die sie sich im Laufe ihres Lebens angeeignet haben. Das Ziel ist es, den Autismus so gut wie möglich zu verstecken, was jedoch in Form von psychiatrischen Folgeerkrankungen zum Ausdruck kommen kann und deshalb nicht unterschätzt werden sollte. Im klinischen Alltag gibt es auch mildere Formen von Autismus, die ein hohes Funktionsniveau aufweisen und nicht notwendigerweise einen Krankheitswert haben.

Die Ausprägungen von Autismus reichen somit von leicht bis schwer. Zu den “typischen” Formen von Autismus gehören der frühkindliche Autismus, das Asperger-Syndrom und der atypische Autismus.

Formen von Autismus-Spektrum-Störungen:

Frühkindlicher Autismus / Kanner-Syndrom

Der frühkindliche Autismus, auch als klassischer Autismus oder Kanner-Syndrom bezeichnet, ist eine schwerwiegende Entwicklungsstörung, die sich bereits im frühen Kindesalter manifestiert. Die Diagnose wird nach den Kriterien der International Classification of Diseases (ICD-10) gestellt. Nach diesem Klassifikationssystem wird der frühkindliche Autismus unter der Code-Nummer F84.0 geführt und gehört zur Gruppe der Pervasiven Entwicklungsstörungen (PED).

Betroffene Kinder zeigen typischerweise Schwierigkeiten in den Bereichen der sozialen Interaktion, Kommunikation und Verhaltensweisen. Sie haben Schwierigkeiten, nonverbale Kommunikation wie Mimik und Gestik zu verstehen und einzusetzen, und haben häufig Probleme, die Perspektive anderer Personen einzunehmen. Sie neigen auch dazu, stereotypische Bewegungen zu zeigen und haben häufig eine starke Vorliebe für Routine und Struktur.

Die Symptome müssen in den ersten drei Lebensjahren manifest sein und müssen in mindestens zwei der genannten Bereiche (soziale Interaktion, Kommunikation, Verhaltensweisen) vorliegen. Die Diagnose wird in der Regel durch eine umfassende Beurteilung von Fachleuten gestellt, die auf klinische Beobachtungen, Verhaltensbeurteilungen und Elternberichte basiert. Der frühkindliche Autismus ist lebenslang und behandlungsbedürftig. Frühzeitige Diagnose und frühzeitige Intervention können jedoch dazu beitragen, die Symptome zu verbessern und die Funktionseinschränkungen zu minimieren.

Autismus-Spektrum-Störung / Asperger-Syndrom

Die Autismus-Spektrum-Störung Typ 3, auch als Asperger-Syndrom bezeichnet, ist eine Entwicklungsstörung, die sich durch Schwierigkeiten in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation manifestiert. Im Gegensatz zum klassischen Autismus (Autismus-Spektrum-Störung Typ 1) sind die kognitiven Fähigkeiten bei Menschen mit Asperger-Syndrom in der Regel intakt und es treten keine signifikanten Verzögerungen in der Sprachentwicklung auf. Die Diagnose wird nach den Kriterien der International Classification of Diseases (ICD-10) gestellt und wird unter der Code-Nummer F84.5 geführt.

Die Symptome müssen bereits im frühen Kindesalter vorliegen und müssen in mindestens zwei der genannten Bereiche (soziale Interaktion, Kommunikation) ausgeprägt sein. Die Diagnose wird in der Regel durch eine umfassende Beurteilung von Fachleuten gestellt, die auf klinische Beobachtungen, Verhaltensbeurteilungen und Elternberichte basiert.

In jüngster Zeit gibt es jedoch Diskussionen darüber, ob der Begriff “Asperger-Syndrom” noch angemessen ist, um diese Störung zu beschreiben. Einige Kritiker argumentieren, dass der Begriff stigmatisierend und diskriminierend sein kann, da er den Betroffenen eine krankhafte Diagnose verleiht, die ihre Persönlichkeit definiert. Stattdessen wird häufig der Begriff “Autismus-Spektrum-Störung” verwendet, um die Vielfalt autistischer Störungen zu beschreiben und die individuellen Unterschiede und Bedürfnisse der betroffenen Personen zu berücksichtigen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Benennung einer Störung keine Auswirkungen auf die Behandlungsmöglichkeiten hat und dass Menschen mit Asperger-Syndrom oder anderen Formen von Autismus-Spektrum-Störungen durch frühzeitige Diagnose und frühzeitige Intervention unterstützt werden können, um ihre Symptome zu verbessern und ihre Funktionseinschränkungen zu minimieren.

Der Atypische Autismus

Der atypische Autismus, auch als Autismus-Spektrum-Störung Typ 2 bezeichnet, ist eine Form der Autismus-Spektrum-Störung, die durch Schwierigkeiten in den Bereichen der sozialen Interaktion und Kommunikation gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zum klassischen Autismus (Autismus-Spektrum-Störung Typ 1) und dem Asperger-Syndrom (Autismus-Spektrum-Störung Typ 3) sind die Symptome beim atypischen Autismus weniger ausgeprägt und die kognitiven Fähigkeiten sind in der Regel intakt. Die Diagnose wird nach den Kriterien der International Classification of Diseases (ICD-10) gestellt und wird unter der Code-Nummer F84.1 geführt.

Menschen mit atypischem Autismus können Schwierigkeiten haben, nonverbale Kommunikation wie Mimik und Gestik zu verstehen und einzusetzen, und sie können Probleme haben, die Perspektive anderer Personen einzunehmen. Sie neigen auch dazu, stereotypische Bewegungen zu zeigen und haben häufig eine starke Vorliebe für Routine und Struktur.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Schwere der Symptome beim atypischen Autismus variieren kann und dass Menschen mit dieser Störung Unterstützung benötigen können, um ihre Funktionseinschränkungen zu minimieren. Frühzeitige Diagnose und frühzeitige Intervention können dazu beitragen, die Symptome zu verbessern und die Lebensqualität zu verbessern.

Selbsttest Autismus

Mit Hilfe dieses Tests können Sie eine Einschätzung vornehmen, ob Sie unter Symptomen von Autismus leiden. Bitte beachten Sie, dass ein Test niemals das diagnostische Gespräch mit einem Facharzt oder Psychotherapeuten ersetzen kann.

Häufig gestellte Fragen

Menschen mit Autismus fällt es schwerer, am alltäglichen sozialen Leben teilzunehmen und zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Sie haben Schwierigkeiten, von Mitmenschen gesendeten Emotionen wahrnehmen und zu interpretieren. Feste Routinen und Ordnungen haben für Betroffene eine besondere Bedeutung, etwaige Veränderungen in der Umwelt bereiten ihnen Probleme. Wenn es zu einer Reizüberflutung kommt, also zu einer Überladung mit Sinnesreizen, führt dies zu Rückzug oder auch aggressivem Verhalten.

Die Behandlung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen kann ein langer und möglicherweise schwieriger Prozess sein und die Ergebnisse können von Person zu Person variieren. Es ist wichtig, eine positive Erwartungshaltung zu haben und sich daran zu erinnern, dass es Fortschritte und Verbesserungen geben kann, auch wenn sie vielleicht langsam erfolgen.

Es gibt viele Behandlungsoptionen, die dazu beitragen können, die Symptome von Autismus-Spektrum-Störungen zu verbessern und die Lebensqualität von Betroffenen zu verbessern. Dazu gehören Verhaltensinterventionen, Sprachtherapie, Ergotherapie und medikamentöse Behandlungen. Die Wahl der am besten geeigneten Behandlungsoption hängt von den individuellen Bedürfnissen und Symptomen ab und kann in Absprache mit medizinischem Fachpersonal erfolgen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder Fortschritt, egal wie klein, ein Erfolg ist und dass es wichtig ist, an sich und die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Mit der richtigen Unterstützung und den richtigen Behandlungsoptionen können Betroffene lernen, ihre Symptome zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Autismusbedingte Beeinträchtigungen können zwar durch eine entsprechende Behandlung und Begleitung gebessert oder auch in Teilen kompensiert werden, um die Lebensqualität der Betroffenen und Angehörigen signifikant zu verbessern. Eine Heilung von Autismus im engeren Sinne, sei es durch medikamentöse oder psychotherapeutische Verfahren, ist jedoch nicht möglich.

Nach der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (WHO) werden unter dem ICD-Code “F84” sogenannte “Tiefgreifende Entwicklungsstörungen” eingeordnet. Diese werden wie folgt untergeordnet:

  1. F84.0: Frühkindlicher Autismus
  2. F84.1: Atypischer Autismus
  3. F84.2: Rett-Syndrom
  4. F84.3: Andere desintegrative Störung des Kindesalters
  5. F84.4: Überaktive Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypen
  6. F84.5: Asperger-Syndrom
  7. F84.8: Sonstige tiefgreifende Entwicklungsstörungen
  8. F84.9: Tief greifende Entwicklungsstörung, nicht näher bezeichnet